Strom direkt aus Abwasser erzeugen

Regenerative Energien
Abfall- und Abwassertechnik
Energietechnik
Nutzung

Im Normalfall werden die organischen Abfälle aus Kläranlagen energetisch verwertet, indem der Klärschlamm vergärt und das Biogas in Blockheizkraftwerken verbrannt und somit verstromt wird. Eine Methode wird in einem Pilotprojekt an der Kläranlage in Goslar erprobt: dort strömt das Abwasser durch eine mikrobielle Brennstoffzelle. Auf deren Oberfläche befinden sich sogenannte exoelektrogene Bakterien, die die organischen Abfälle verarbeiten und dabei freie Elektronen an die metallische Elektrode abgeben, die einen Stromfluss bewirken.

 

Angestoßen wurde das Projekt von der Clausthaler Umwelttechnik-Institut GmbH mit Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Neben den Praxiserfahrungen interessiert der erzielbare Wirkungsgrad. Im Labormaßstab wurden 12 bis 15 Prozent der Stromausbeute erreicht, die maximal aus der Verunreinigung des Abwassers möglich ist. 20 bis 30 Prozent scheinen technisch machbar. Bei der indirekten Verstromung von Faulgas beträgt der Wirkungsgrad 9 Prozent. Beide Methoden ließen sich auch kombinieren, damit Klärwerke nicht nur energieautark arbeiten können, sondern auch Stromproduzenten wären. Im Pilotprojekt werden regelmäßig neue und verbesserte Brennstoffzellen installiert.

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