Die Ressourcen für konventionelle Baustoffe sind endlich, was etwa für den Zuschlagsstoff Sand für Beton in einigen Regionen schon deutlich wird. Wissenschaftler des Fachgebiets Nachhaltiges Bauen an der Fakultät für Architektur des Karlsruher Institut für Technik (KIT) stellten daher auf der "Seoul Biennale of Architecture and Urbanism 2017" einen neuen Baustoff mit entsprechend angepasster Konstruktion vor.
Basis des Baustoffs sind Holzspäne oder andere pflanzlichen Abfälle, gemischt mit dem Wurzelwerk von Pilzen, dem sogenannten Myzelium. Dessen fadenförmige Zellen bilden ein schwammartiges, stabiles Gebilde aus. Die Mischung wird in Formen gefüllt, die den Geometrien der späteren Konstruktion entsprechen, wo sie sich durch das Pilzwachstum erst weiter verdichtet. Ein Trocknungsprozess tötet den Pilz anschließend ab. So entstehen leichte Bausteine, die zusammen mit Verbindungselementen aus Bambus zusammengesetzt werden können. Die Konstruktionsmethodik der grafischen Statik berücksichtigt die geringe Druck- und Zugbelastbarkeit des Baustoffs durch gezielte Gestaltung der geometrischen Form und des inneren Kräfteflusses. Das auf der südkoreanischen Biennale gezeigte Tragwerk "MycoTree" erinnert daher an einen Baum.
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