Carbonfaserbasierte Leichtbaumaterialien werden aufgrund ihrer hohen Stabilität und geringen Dichte insbesondere im Flugzeug- und Automobilbau häufig verwendet.
Das Forschungsprojekt „Green Carbon“ der Technischen Universität München entwickelt derzeit ein Verfahren, um Polymere und carbonfaserbasierte Leichtbaumaterialien auf Algenbasis herzustellen. Dieser Prozess hat eine negative CO2-Bilanz, entzieht also der Atmosphäre mehr Kohlendioxid als er freisetzt.
Mikroalgen binden Kohlendioxid unter anderem in Form von Zucker und Algenöl, aus denen durch geeignete chemische und biotechnologische Verfahren Ausgansstoffe zur Herstellung von Kunststoffen und Carbonfasern hergestellt werden können. Durch ölbildende Hefen kann aus Algenzucker Hefeöl gewonnen werden. Dieses lässt sich wiederum enzymatisch in Glycerin und freie Fettsäuren spalten. Letztere werden beispielsweise zur Herstellung von Additiven für Kühlschmierstoffe verwendet, während aus Glycerin Carbonfasern hergestellt werden können. Die so hergestellten Carbonfasern unterscheiden sich nicht von den herkömmlich produzierten und können somit in der Flugzeug- und Automobilindustrie als Leichtbauwerkstoffe eingesetzt werden.
Ein Verfahren der Techno Carbon Technologies, dem Industriepartner des „Green Carbon“-Projekts, ermöglicht zudem die Herstellung neuartiger Konstruktionsmaterialien, welche eine geringere Dichte als Aluminium aufweisen und gleichzeitig stabiler sind als Stahl.
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