Sortierung von schwarzen Kunststoffen

Kunststoffe
Abfall- und Abwassertechnik
Recycling
Werkstoffherstellung

In Recyclinganlagen/Abfallsortieranlagen mit optischen Sortierfunktionen werden schwarze Kunststoffe nicht erkannt. Die eingesetzte NIR-Technologie (Nahinfrarot) nutzt Lichtreflektion zur Identifizierung unterschiedlicher Materialien. Durch die spezifische Absorption der NIR-Strahlung (800 – 2.500 Nanometer) werden Moleküle der zu sortierenden Kunststoffe in Schwingung versetzt. Die hieraus unterschiedlich reflektierten Spektren informieren über die molekulare Zusammensetzung und damit über die Kunststoffart. Schwarze Kunststoffe reflektieren jedoch zu wenig Licht, um ein charakteristisches Spektrum zu erhalten, das für eine Sortierung notwendig ist. In herkömmlichen Sortieranlagen können daher schwarze Kunststoffe sowie deren unterschiedliche Materialfraktionen nicht getrennt werden.

Seit 2014 ermöglicht hier eine technische Lösung die Positiv-Sortierung von schwarzen Kunststoffen. Die STEINERT UniSort GmbH nutzt dazu eine spezielle Entwicklung der HSI-Technologie (hyperspektrale Bildgebung), die ständig weiterentwickelt wird. Auch ist eine 2D Sortierung von Schwarzfolie auf dem Fließband mit einer Geschwindigkeit von 4,5 Metern pro Sekunde bereits seit 2015 durch die STEINERT UniSort GmbH etabliert. Ein weiteres Aggregat, das die neueste Version der Steinert HSI-Technologie nutzt, ermöglicht es zudem sortierte, schwarze Kunststoffe in die Fraktionen Polyethylen (PE), Polypropylen (PP), Polystyrol (PS) und Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS) zu trennen und dem Kreislauf erneut zur Verfügung zu stellen.

Mithilfe dieser Entwicklungen können Primärkunststoffe durch Sekundärmaterial ersetzt und somit jedes Jahr große Mengen an Treibhausgasemissionen vermieden werden.

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