Ressourcenschonende Beschichtung von Kochgeschirr

Oberflächentechnik
Herstellung

Die Fissler GmbH stellt Kochgeschirr her. Dabei ist vor allem die Oberflächenbeschichtung ein wichtiger Produktionsschritt. Dieser sorgt dafür, dass die Produkte, kratz-, farbton- und temperaturbeständig sowie einfach zu reinigen sind. Damit die Produkte diese notwendigen Eigenschaften erhalten, wird bisher noch eine große Menge an Lösemittel, Wasser, und Reinigungsmittel benötigt. Die verwendeten Ressourcen werden zudem nicht optimal ausgenutzt. Die Anlage hat einen eher niedrigen Wirkungsgrad und eine hohe Ausschussquote an Aluminium. Ein zusätzliches Problem ist, dass die Innen- und Außenflächen des Geschirrs separat beschichtet werden müssen. Insgesamt ist die Beschichtung von Geschirr also momentan sehr ressourcenintensiv.

Das Unternehmen möchte jetzt erstmalig das innovative EcoFlexCoating-Verfahren umsetzen, um den Beschichtungsprozess erheblich zu verbessern. Im Verbesserungsprozess sind verschiedene Maßnahmen enthalten. Die wichtigste von ihnen ist das Ersetzen der lösemittelbasierten Lacke durch wasserbasierte Lacke. Zusätzlich sollen unter anderem der Wirkungsgrad des Lackauftrags signifikant erhöht, Trockentechniken effizienter eingesetzt, und Reinigungsmittel eingespart werden. Die entstehende Prozesswärme soll in anderen Produktionsschritten weiterverwendet werden. Geplant ist die Nutzung der Prozessabwärme zur Vorwärmung des Kochgeschirrs und für das betriebsinterne Wärmenetz. Ein weiterer Kernpunkt des Vorhabens ist die zentrale Steuerung des gesamten Beschichtungsprozesses. Teilprozesse sollen zu- und abschaltbar und die Reihenfolge von Außen- und Innenbeschichtung soll umkehrbar sein. So lässt sich der Prozess an den Bedarf anpassen. Die dadurch erreichbare höhere Prozessflexibilität ermöglicht einen schnelleren Wechsel der Produkte und eine Minimierung der Ausschussquote.

Durch die Verringerung des Lackverbrauchs und des Aluminiumausschusses sowie den deutlich geringeren Einsatz von Wasser und Reinigungsmitteln, können mithilfe des neuen Verfahrens 73 % der momentan ausgestoßenen CO2-Emissionen eingespart werden.

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