- Recycelbare Gummimatten aus Altreifenrezyklat
- Einfache Wiederverwendung des Materials ohne Einsatz von Lösemitteln
- CO2-Einsparung von etwa 2.660 t pro Jahr
Altreifen werden in Deutschland meistens nach ihrer
Nutzungsdauer einer thermischen Verwertung unterzogen. Das soll sich nun mit
einem neuen Recyclingverfahren der matteco GmbH ändern. Diese stellt
Gummimatten aus Altreifen her und bietet somit eine Alternative zur
konventionellen Nutzung der Reifen.
Um diese neuartige Verwertung zu ermöglichen, musste ein
neues Verfahren mit neuer Anlagentechnologie entwickelt werden. Diese verwendet
feines Gummimehl und presst es mit einem geringen Anteil eines Copolyester-Schmelzklebers
ohne Weichmacher zu neuen Gummimatten. Dabei verbindet der speziell
hergestellte Schmelzkleber das Gummimehl ganzflächig und sorgt somit für eine
hohe Stabilität und Flexibilität, wodurch Bruchstellen vermieden werden können.
Das Erstaunliche bei dieser Art von Produktion ist, dass gebrauchte Matten
wieder an matteco zurückgegeben werden können. Die zurückgegebenen Matten
werden dann gereinigt, zerkleinert und ohne die Zugabe weiterer Bindemittel erneut
der Produktion zugeführt. Somit kann Materialabfall vermieden werden und
gleichzeitig können synthetische Gummiprodukte, welche bisher zur Herstellung
genutzt wurden, substituiert werden.
Der eindeutige Vorteil dieser Produktion besteht darin, dass
die Matten zu 100 % recycelbar sind. Außerdem muss kein umweltschädliches
Lösemittel eingesetzt werden, um das Bindemittel zu entfernen. Somit ergibt
sich im Vergleich zu einer herkömmlichen Gummimattenproduktion von etwa 540 t
pro Jahr eine Einsparung von ca. 2.660 t CO2-Äquivalent.
Literatur:Schmidt, M.; Spieth, H.; Bauer, J. und Haubach, C. (Hg.) (2017): 100 Betriebe für Ressourceneffizienz - Band 1. Praxisbeispiele aus der produzierenden Wirtschaft. Berlin, Heidelberg: Springer-Verlag, S. 114.