- Aufbereitung von Bauabfällen und Rückführung in den Wirtschaftskreislauf
- Recycling von Boden und Bauschutt oder Boden-Bauschuttgemischen
Jährlich fallen allein in Deutschland 80 Mio. t
Bauschutt und ähnliche mineralische Bauabfälle an, von denen 20 Mio. t auf
Deponien entsorgt werden müssen. Dabei könnte ein Teil davon als
Sekundärrohstoff verwendet werden. Ein Beispiel für den Einsatz von
Sekundärrohstoffen im Baubereich ist die Firma Heinrich Feess GmbH & Co.
KG. Die Firma hat ein spezielles Aufbereitungsverfahren entwickelt, mit dem mineralische
Bauabfälle, welche normalerweise auf Deponien entsorgt werden, zu verwertbaren mineralischen
Baustoffen aufgearbeitet werden.
Im Baubereich gibt es verschiedene Anforderungen an
Ausgangsmaterialien. Produkte müssen zwingend identische Eigenschaften wie die
konventionell, aus Primär-Rohstoffen hergestellten Produkte aufweisen. Die
Herstellung eines homogenen Materials wie sortenreinen Splitt-, Kies-,
Schottermaterials ist daher essenziell für die Verwertbarkeit.
Der Bauschutt wird in einem ersten Schritt im sogenannten
Nassklassierungsverfahren gewaschen, um diesen von Schwebstoffen wie Holz und
Kunststoff sowie von Verunreinigungen zu befreien. Die Aufbereitung mittels
Bodenwäsche ist bereits aus der Altlastensanierung bekannt, um aus kontaminierten Böden z. B. Kohlenwasserstoffverunreinigungen zu entfernen. Im nächsten
Schritt wird der Bauschutt mit einer sogenannten Schwertwäsche in die Teilfraktionen
steinig, sandig und lehmig unterteilt. Im letzten Schritt wird dieser in
verschiedene Kornklassen wie z. B. Sand, Kies, Schluff und Ton sortiert.
Literatur:Schmidt, M.; Spieth, H.; Bauer, J. und Haubach, C. (Hg.) (2017): 100 Betriebe für Ressourceneffizienz - Band 1. Praxisbeispiele aus der produzierenden Wirtschaft. Berlin, Heidelberg: Springer-Verlag, S. 62 ff.