Als zusätzliche Hilfestellung finden Sie nachfolgend Definitionen zu den auswählbaren Bewertungskriterien für die ressourcenorientierte Konzeptbewertung.
Die Anleitung gibt weitere Informationen zum Ablauf, zur Methodik und zur Berechnungsweise der ressourcenorientierte Konzeptbewertung; unterlegt mit einem Praxisbeispiel.
Die ressourcenorientierte Konzeptbewertung hilft, Produktkonzepte qualitativ zu bewerten. Die Bewertung erfolgt multiattributiv nach vordefinierten und frei bestimmbaren gewichteten technischen, wirtschaftlichen oder ressourcenbezogenen Kriterien. Dazu zählen auch Kriterien, die sich nicht in Geld-, Zeiteinheiten oder sonstigen Größen quantitativ ausdrücken lassen oder nicht messbar sind*
Zangemeister, C. (1976): Nutzwertanalyse in der Systemtechnik – Eine Methodik zur multidimensionalen Bewertung und Auswahl von Projektalternativen. 4. Auflage, Zangemeister & Partner.
. In der Anwendung ist es wichtig, dass es sich bei den Konzepten, die verglichen werden, um ein Produkt handelt (entsprechend der Konzeptphase in der Produktentwicklung).
Das Vorgehen erfolgt systematisch in vier Verfahrensschritten. Diese Abfolge stellt eine weitgehend objektive und rationale Bewertung sicher. In den Schritten 1 und 2 wird die Bewertung vorbereitet: Hier wird die Anzahl der Konzepte definiert, die Bewertungskriterien anhand der produktspezifischen Anforderungen bestimmt und anschließend gewichtet. In Schritt 3 erfolgt die Bewertung der Konzepte innerhalb einer Nutzwertmatrix mit einer automatischen Berechnung von Nutzwert und Wertigkeiten. Im letzten Schritt werden die Bewertungsergebnisse aller Konzepte in einem Spinnennetzdiagramm gegenübergestellt. Die Ergebnisse (samt indivuelller Eingaben in den Schritten) können Sie sich in einem PDF herunterladen.
Verfahrensschritte:
Schritt 1: Definition der Konzepte und Wahl der Bewertungskriterien
Schritt 2: Gewichtung der Kriterien
Schritt 3: Berechnung der Nutzwerte und Wertigkeiten
Schritt 4: Auswertung: Visualisierung der Ergebnisse
Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Ein Beispiel mit weiteren Erläuterungen zum Konzeptvergleich und der Methodik finden Sie in der Anleitung.
Es bietet sich an, das Werkzeug zum Ende der Konzeptionsphase eines Produkts heranzuziehen. Es hilft, mögliche Lösungsalternativen zu prüfen, sodass die Konzepte anschließend weiter ausgearbeitet und in die Entwurfsphase überführt werden können. Auch die Bewertung nur eines Konzepts ist möglich; in diesem Fall wird das Konzept mit einer Ideallösung verglichen.
Der Vergleich erfolgt durch eine Nutzwertanalyse mit anschließender Berechnung von Wertigkeiten. Der Begriff Nutzwert bezeichnet den subjektiv bestimmten Wert des Produktkonzepts hinsichtlich der Erfüllung gestellter Produktanforderungen. Durch die technischen, wirtschaftlichen und ressourcenbezogenen Wertigkeiten lassen sich die Konzepte beurteilen und innerhalb der drei Kategorien gegenüberstellen. Die Auswertung erfolgt durch eine Darstellung aller drei Wertigkeiten gemeinsam mit der gesamten Wertigkeit in einem Spinnennetzdiagramm.
Da die Konzepte eines Produkts noch nicht den Detailgrad wie die späteren Produktentwürfe aufweisen, erfolgt die Beurteilung der Kriterien überwiegend qualitativ. Für die Beurteilung einiger Bewertungskriterien ist jedoch eine vorangegangene quantitative Abschätzung oder Messung hilfreich (z. B. Herstellkosten, THG-Emissionen, Energieverbrauch oder versorgungskritische Rohstoffe). Dafür können zum einen bestimmte Werkzeuge des VDI Zentrums Ressourceneffizienz herangezogen werden; wie beispielsweise die Prozessketten & Prozessvisualisierungen oder die Materialdatenbank. Zum anderen Hilfsmittel wie die VDI-Richtlinie 2225 Blatt 1 zur vereinfachten Kostenkalkulation, eine MET-Matrix oder die Liste der kritischen Rohstoffe der EU.
Gelesen wird von der Spalte zur Zeile, d. h. beginnend mit den obenstehenden Kriterien (das jeweils betrachtete Kriterium) zu den Kriterien links (das jeweils verglichene Kriterium).
Bei Fragen zum Thema „Ressourcenorientierte Konzeptbewertung“ helfen wir Ihnen gerne weiter.
Tel.: +49 (0)30 2759506-505
E-Mail: zre-industrie@vdi.de