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Um die Potenziale der Digitalisierung bestmöglich mit denen der Ressourceneffizienz zu verknüpfen, sollten die Ziele der Maßnahmen aus beiden Bereichen von Anfang an aufeinander abgestimmt werden.
Mit der Ressourceneffizienz als übergeordnetes Ziel empfiehlt es sich, mit einer Untersuchung des Ist-Zustands Ihrer Unternehmensprozesse nach diesem Aspekt zu beginnen. So verschaffen Sie sich einen Überblick darüber, in welchen Bereichen Ihres Unternehmens sich eventuelle Ressourceneffizienzpotenziale verbergen.
Hierfür können Sie folgende Arbeitsmittel des VDI Zentrum Ressourceneffizienz einsetzen:
Eine sehr detaillierte Methode zur Bestimmung von Ressourceneffizienzpotenzialen ist die Materialflusskostenrechnung (MFKR) nach DIN EN ISO 14051. Die Methode ergänzt die Betrachtung der physischen Material- und Energieströme um die monetäre Bewertung dieser Ströme. Dadurch können Ineffizienzen und deren kostenmäßige Auswirkungen bewertet werden. Dazu bietet das VDI Zentrum Ressourceneffizienz einen Kostenrechner als Arbeitsmittel an:
Haben Sie Effizienzpotenziale identifiziert, können Sie im nächsten Schritt technologieunabhängige Lösungsansätze entwickeln. Hierfür können Sie folgende Arbeitsmittel des VDI ZRE einsetzen:
Nach diesen beiden Schritten haben Sie bestimmt, welche Effizienzsteigerungen in Ihrem Unternehmen generell möglich sind und mit welchen generischen Ansätzen Sie diese erreichen können. Nun können Sie zielgerichtet Digitalisierungslösungen evaluieren, die die generischen Lösungsansätze ergänzen oder ersetzen können.
Hierfür eignet sich das folgende Arbeitsmittel des VDI Zentrum Ressourceneffizienz:
Achten Sie bei der Auswahl möglicher Digitalisierungslösungen auch darauf, dass sie zu Ihrer Unternehmensstrategie passen.
Eine umfassende Methodik zur Bestimmung von Ressourceneffizienzpotenzialen sowie zur Entwicklung und Umsetzung von Maßnahmen finden Sie in der VDI 4801 - Ressourceneffizienz in kleinen und mittleren Unternehmen.*
VDI 4801:2018-03: Verein Deutscher Ingenieure e.V., Ressourceneffizienz in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), Beuth Verlag GmbH, Berlin.
Die Unternehmensstrategie legt grundsätzliche und zumeist langfristige Verhaltensweisen fest, mit denen das Unternehmen auf seine Umwelt reagiert, um bestimmte Ziele zu erreichen. Sie bestimmt also die grundlegende Unternehmensphilosophie und die Ausrichtung konkreter Maßnahmen*
Roth, A., Hg. (2016): Einführung und Umsetzung von Industrie 4.0 - Grundlagen, Vorgehensmodell und Use Cases aus der Praxis (online), Springer Gabler, Berlin, ISBN 978-3-658-21685-6.
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Für die Planung und Gestaltung von Unternehmensstrategien gibt es zahlreiche Ansätze. Wichtig für eine nachhaltig auf Ressourceneffizienz und Digitalisierung ausgelegte Strategie ist die bewusste Aufnahme beider Themen auf höchster strategischer Ebene, also bei der Definition der Unternehmensvision und der langfristigen Ziele. So können weitere Unternehmenshandlungen darauf ausgerichtet und kontinuierlich mit Bezug zu Markt- und Umweltentwicklungen angepasst werden.*
Lange, U. und Surdyk, K. (2018): Ressourceneffizienz in der Wertschöpfungskette. VDI Zentrum Ressourceneffizienz GmbH. Kurzanalyse Nr. 23, (abgerufen am: 16.05.2019).
© Lange, U. und Surdyk, K. (2018)Bei der Entwicklung einer integrierten Ressourceneffizienz- und Digitalisierungsstrategie müssen Zusammenhänge zwischen wirtschaftlichen, ressourceneffizienz- und digitalisierungsbezogenen Zielen berücksichtigt werden. Ein mögliches Vorgehen besteht darin, wirtschaftliche Unternehmensziele (z. B. Preisführerschaft durch Reduktion der Produktionskosten) zunächst mit Ressourcenzielen zu verknüpfen (z. B. Kostensenkung durch Reduktion des Materialverbrauchs um x %). Darauf basierend können komplementäre Digitalisierungsziele abgeleitet werden (z. B. Erhöhung der Prozessqualität durch digitale Prozesssteuerung).
Zur Entwicklung von Ressourceneffizienzzielen können Sie u. a. auf Ansätze des Lean-Managements zurückgreifen.
Die Digitalisierung bietet Unternehmen viele Möglichkeiten, ihre Strategien zu verändern oder gar neu auszurichten, auch hinsichtlich der Ressourceneffizienz. Dies setzt aber voraus, dass Unternehmen zuvor hinreichend untersucht haben, wie sie wettbewerblich aufgestellt sind und wo sie strategisch hinwollen. Dazu können Sie z. B. die SWOT-Analyse oder das 3C-Modell von Ohmae*
Sandra Lucia Merz (2016): Industrie 4.0 – Vorgehensmodell für die Einführung. In: Roth, A., Hg. Einführung und Umsetzung von Industrie 4.0. Grundlagen, Vorgehensmodell und Use Cases aus der Praxis. Berlin: Springer Gabler, ISBN 9783662485057
verwenden.
Bei der Entwicklung einer Digitalisierungsstrategie sollten Sie weiterhin vier wesentliche Aspekte betrachten*
Mertens, Hg. (2017): Grundzüge der Wirtschaftsinformatik, Berlin, Heidelberg, Springer Berlin Heidelberg, ISBN 978-3-662-53361-1.
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Matt, C.; Hess, T. und Benlian, A. (2015): Digital Transformation Strategies. In: Business & Information Systems Engineering, 57 (5), S. 339–343. ISSN 2363-7005. doi:10.1007/s12599-015-0401-5
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Organisation & Prozesse: Erkundende