Batteriespeicher

Das Bild zeigt die Detailaufnahme zweier Stromspeicher.© www.archlab.de

Strom zu speichern kann nicht nur zur Entlastung der Stromnetze beitragen, sondern dient in größeren Dimensionen auch der Netzstabilisierung. Aktuell sind es vor allem von Stadtwerken errichtete Stromspeicherkraftwerke, meist auf Basis von Lithium-Ionen-Akkus, die Regelenergie bereitstellen, um das Netz zu stabilisieren. Allerdings befindet sich dieser Bereich noch in der Entwicklung. Einer der Gründe dafür ist, dass ein solcher Speicher lediglich über die Vermarktung von Regelenergie refinanziert werden kann.

Jedoch wird prognostiziert, dass sich mit zunehmender Dezentralisierung auch die bestehende Gesetzeslage ändern und eine Teilnahme von KMU an diesem Markt mit eigenen Speichern interessant wird. Neben der Lithium-Ionen-Batterie und der klassischen Blei-Säure-Batterie sind auch Natrium-Schwefel-Batterien bereits seit 20 Jahren erprobt* Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe (2019): Förderrichtlinie der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe Berlin für Stromspeicher in Verbindung mit einer neu zu errichtenden Photovoltaikanlage im Rahmen des Berliner Energie- und Klimaschutzprogramms 2030 - Stromspeicher-Richtlinie Berlin. . Weitere Technologien sind Redox-Flow-Systeme, Salzwasserbatterien, Lithium-Schwefel-Batterien oder Wasserstoffspeichersysteme.

Gute Praxis Beispiele

E-Auto-Batterien als Stromspeicher für Stadien

Im Osloer Bislett-Stadion bekommen E-Auto-Batterien, die nicht mehr leistungsstark genug sind, um Elektroautos anzutreiben, eine zweite Chance.

Die Idee stammt von der Strommanagement Firma Eaton. Die Batterien stammen von Nissan-Leaf Elektroautos. Sie werden in Einzelzellen zerlegt und anschließend zu neuen Batteriepaketen zusammengesetzt. Diese Pakete werden von der Photovoltaikanlage des Stadions aufgeladen und verwendet, um eventuelle Bedarfsspitzen zu decken oder als Notreserve für Stromausfälle zu dienen. Früher musste das Stadion hierfür umweltschädliche Dieselgeneratoren hinzuziehen. Insgesamt verfügt das Stadion über 30 solcher Batterien und kann mit ihnen täglich bis zu 126 kWh Strom speichern.

Die Methode nennt sich Peak shaving und spart nicht nur Geld sondern verhindert auch, dass die Batterien, obwohl sie noch 80-90% ihrer Kapazität besitzen, entsorgt werden müssen. Werden sie nur einmal pro Tag aufgeladen, verlieren sie (nach Aussage der Automobilhersteller) nur 2% ihrer Restkapazität pro Jahr. Sie können also noch 10-20 Jahre weiter eingesetzt werden.

Die Idee E-Autobatterien für die Stromspeicherung wiederzuverwenden ist nicht neu. Es wurden bereits ehemalige Batterien in Privathaushalten verwendet, um grüne Energie von Hausdächern zu speichern. Auch in Läden hat sich diese Methode bereits bewährt. Das Stadion ist also nicht das erste Projekt dieser Art und sicherlich nicht das letzte. Einige andere Stadien und Autofirmen sind ebenfalls an dieser Methode interessiert.

Literatur:

Heise Magazine (2020): Abgelegte E-Auto-Batterien puffern Stromspitzen [abgerufen am: 07.07.2022], verfügbar unter: www.heise.de/select/tr/2020/1/1932415430879394564