Leichtbauweisen zielen darauf ab, ein Produkt mittels intelligenter Werkstoffauswahl und struktureller sowie topologischer Optimierung so zu gestalten, dass es allen gängigen Beanspruchungen in der Nutzungsphase standhalten kann und dabei gleichzeitig der Materialaufwand und das Gewicht minimal ausfallen. Hierdurch können Kosten für die Herstellung bzw. den Betrieb des Produktes in nennenswertem Umfang gesenkt werden.
Leichtbau
Teil 1 > Ressourceneffizienz, Anwendungsbereich, Grenzen
Teil 2 > Wege der Umsetzung und Beispiele
Teil 3 > Methoden
Ziel und Funktion
Einordnung der Strategie/Maßnahme | |
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Bezug | Produkt |
Einflussnehmender Akteur | Produktentwicklung |
Lebensphasen mit relevanten Auswirkungen | Rohmaterialherstellung, Nutzung, Transport |
Lebensweganalyse | bedingt erforderlich |
Bezug zur Ressourceneffizienz
Die Motivationen für Leichtbau ergeben sich einerseits durch Einsparungen von Material und Energie in der Produktion (z. B. durch Materialaussparungen an wenig belasteten Bauteilen). Darüber hinaus stellt im Fall bewegter Produkte (z. B. bei Fahrzeugen oder Flugzeugen) eine Verringerung des Energieaufwandes und der daraus resultierenden Emissionen und Umweltwirkungen in der Nutzungsphase ein wesentliches Entwicklungsziel dar. Beispielsweise können über 180 Liter Treibstoff auf einem einzelnen Flug mit einem Airbus A350 (Berlin - Teneriffa) eingespart werden, wenn nur 1 % des Flugzeug-Leergewichts verringert wird (1,3 t/130 t) [1]. Leichtbau ist damit auch ein wirksames Instrument, um den gesetzlichen Forderungen der Emissionsminderung nachzukommen. Dieser Effekt greift ebenfalls im Transport der Rohstoffe, Halbzeuge, Zwischenprodukte und vollständigen Güter, da hier jeweils weniger Masse bewegt werden muss.
Anwendungsbereiche und Akteure
Bei der Herstellung mobiler Produkte, wie von Fahrzeugen und Flugzeugen, sind Leichtbautechnologien am stärksten etabliert. Am Beispiel von Elektrofahrzeugen kann Leichtbau auch dafür verwendet werden, um die hohen Massen durch den Einbau großer Batterien auszugleichen. Ein weiterer Treiber in Unternehmen aus dem Bereich diskreter Fertigung ist die Reduzierung der Kosten im Herstellungsprozess.
Die Planung und Umsetzung einer Leichtbaustrategie erfolgen in der Produktentwicklung.
Grenzen
Bei vielen Leichtbaulösungen findet eine Betrachtung der Ressourceneffizienz primär im Hinblick auf die Nutzungsphase des Produkts statt. Für eine ganzheitliche Beurteilung der Ressourceneffizienz müssen jedoch alle Phasen des Produktlebenszyklus einbezogen werden. Beispielsweise ist es oftmals schwierig, neue leichtbauoptimierte Verbundmaterialien zu recyceln. Hierfür sind neue werkstoffgerechte Recycling-Technologien notwendig, welche Werkstoffverbünde kostengünstig und automatisiert separieren und anschließend recyceln können. Die Entwicklung dieser Ansätze ist jedoch komplex, wodurch zunächst weiterer Forschungsbedarf notwendig wird.
Darüber hinaus können durch Leichtbau auch Rebound-Effekte verursacht werden. Dies bedeutet konkret, dass die Verringerung des Gewichtes durch die Nutzung von Leichtbaumaterialien mit anderen Modifikationen am Fahrzeug, z. B. durch Hinzufügen einer Sonderausstattung, ausgeglichen wird [2].
Teil 1 > Ressourceneffizienz, Anwendungsbereich, Grenzen
Teil 2 > Wege der Umsetzung und Beispiele
Teil 3 > Methoden
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